Ober-Ramstadt / Modautal, 02.03.2017

THW übt bei Ober-Ramstadt den Wald nach einem Sturm aufzuräumen

Im Ober-Ramstädter Stadtwald bei Wembach übten Helfer des THW Bäume nach Windwurf gezielt zu fällen.

Die Äste der windbrüchigen Buche ragen gebrochen und zersplittert in den Weg. Der Stamm ist von der Krone bis zu den Wurzeln gespalten. Die entwurzelten Bäume im Stadtwald von Ober-Ramstadt bilden die perfekte Kulisse, dort sieht es aus, als wäre ein Tornado hindurchgefegt. Inmitten der verwüsteten Waldlandschaft übten die Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) Ober-Ramstadt und Lampertheim einen Einsatz unter extrem widrigen Bedingungen – eben wie nach einem heftigen Sturm.

Unter der Anleitung von Forstwirt und Ausbilder Tobias Hodbod bearbeiteten sie das beschädigte und umgeknickte Holz mit der Motorsäge. Ähnlich wie vergangene Woche müssen betroffene Straßen und Gebäude in der Region schnellstmöglich von den Sturmschäden befreit werden. Damit dies reibungslos geschieht, ist eine entsprechende Ausbildung der Helfer nötig. Insgesamt fünf ehrenamtliche THW-Helfer waren bei der Übung im Einsatz – drei waren aus Lampertheim angereist, zwei kamen aus Ober-Ramstadt.

Helfer für die Gefahren sensibilisieren

Nach einer theoretischen Einweisung folgte der Einsatz vor Ort. Unter realen Bedingungen stellten die ehrenamtlichen Helfer den Ernstfall kontrolliert nach. „Der Sturm zu Beginn des Jahres hat den Motorsägenführern ausreichend Material zur Übung hinterlassen. Um solche Einsätze sicher durchzuführen, müssen die ausgebildeten Fachkräfte für die Gefahr sensibilisiert werden“, hob Revierförster Klaus Seifert hervor.

Robin Dascher machte den Anfang. Er versuchte sich an einer windschiefen Buche, deren Äste sich durch den Sturm im Nachbarbaum verfangen hatten. Obwohl ihre Wurzeln aus der Erde ragten, musste sie trotzdem möglichst sicher zu Fall gebracht werden. Hier galt höchste Konzentration, da das Sturmholz oftmals unter extremer Spannung steht. „Bei dieser Art der Vorbereitung für den Ernstfall geht es darum, Einsatzgrenzen auszuloten“, betonte Tobias Hodbod.

Nachdem der Warnruf durch dem Wald geschallt und der Fallkerb gesetzt war, wurde mithilfe der Motorsäge ein Schnitt um den Stamm gezogen. Nun hätte der Baum fallen sollen, doch die Verzweigungen mit dem Nachbarbaum hielten ihn noch immer aufrecht. Unterhalb des ersten Schnittes setzte der Motorsägenführer erneut an. Laut hallte ein Knacken durch den sonst menschenleeren Wald. Jetzt musste es schnell gehen – mit einem geübten Schnitt war der Stamm durchtrennt, und die Buche fiel mit einem kräftigen Schlag zur Erde.

Die Ausbildungsveranstaltung wurde an drei Stützpunkten mit unterschiedlichem Schweregrad durchgeführt. Im Laufe des Tages wurde den Helfern bewusst, dass die Beseitigung von Windbruch von Baum zu Baum verschieden ist. Jedoch sind sie durch solch realitätsnahe Ausbildungsveranstaltungen bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet.

Text: Echo-Online


  • Foto: Karl-Heinz Bärtl

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