Familientag auf dem Schillerplatz

THW und Jugendförderung bestreiten gemeinsamen Aktionstag im Rahmen der Lampertheimer Ferienspiele

Neben den Spielen hatte die Jugendgruppe auch eine Einsatzvorführung vorbereitet.


LAMPERTHEIM - Wenn schon das leuchtend rote Spielmobil zu Besuch kommt, dann sollte auch ein blaues THW-Einsatzfahrzeug mit von der Partie sein. So kam es, dass beide am Sonntagnachmittag auf dem Schillerplatz in Lampertheim parkten und gleich die doppelte Menge an Spaß und Spielen mit dabei hatten.

Die engagierten Helfer von der Jugendförderung und dem Technischen Hilfswerk begannen mit dem Entladen der jeweiligen Fahrzeuge: Hüpfpferde, Hula-Hoop-Reifen und eine Hockeyausrüstung wurden aus dem Langeweile-Löschmobil gepackt, während das blaue Einsatzfahrzeug unter anderem eine Bonbonschleuder und eine Hydropresse zu bieten hatte. „Für heute haben wir uns etwas ganz Besonderes überlegt“, erklärte Martin Münd, Jugendbetreuer vom THW. „Es gibt drei verschiedene Inseln mit sehr vielen neuen Spielen, die wir extra für den heutigen Tag gebaut haben“, ergänzte er.  

Geschicklichkeit bringt Süßes“, so hieß die grüne Insel. Dort konnten die Kinder neben der Bonbonschleuder den Balanceparcours oder auch das Zielspritzen ausprobieren. Bei diesen Spielen gab es immer eine Süßigkeit als Belohnung, für jede erfüllte Aufgabe aber auch einen kleinen silbernen Taler zum Sammeln. Wer sich fünf Taler verdiente, bekam eine Baumwolltasche, auf die man sich das Logo der THW-Jugend drucken konnte. Bis dahin musste man jedoch fleißig sammeln: Besonders gut ging das auch auf der roten Insel. Dort drehte sich alles um „Groß und Klein“, denn die Knobelspiele gab es immer in kleiner und in Riesenversion. Eindrucksvoll war beispielsweise der überdimensionale Teufelswürfel. Die achtjährige Cheyenne versuchte sich deshalb lieber an der kleinen Ausgabe. Mit der Unterstützung von THW-Mitglied Lea gelang es schließlich, das Knobelspiel aus Holz zusammenzusetzen, stolz zeigte Cheyenne es Susanne Camus von der Jugendförderung. „Es war nur ein bisschen schwer“, freute sich das Mädchen, während sie den wohlverdienten Taler von Lea entgegennahm. „Wenn das so ist, dann kannst du mir bei meinem ja auch noch helfen“, scherzte Camus. Auch Lea verkniff sich ein Grinsen – sie kennt den Teufelswürfel in- und auswendig. „Ich kann das auch blind“, berichtete sie stolz. „Wenn man das zum ersten Mal macht, ist man eine Weile beschäftigt. Aber wenn man den Dreh einmal raushat, geht es ganz schnell. Den jüngeren Kindern helfe ich beim Halten der Teile oder gebe Tipps.“ Manchmal sei sie aber auch ein klein wenig gemein, erklärte das THW-Mitglied mit schelmischem Lächeln: „Dann lege ich die Teile schon in die richtige Reihenfolge, aber die Leute rätseln trotzdem, weil sie das ja nicht wissen.“ Trotzdem meisterte die Herausforderung bisher jeder. Ein Hingucker war auch die große Leonardobrücke, die ohne Nägel, Schrauben oder andere Verbindungselemente zusammenhielt. Mit der kleinen Version war es möglich, sich selbst als Brückenbauer zu versuchen – oder aber Jenga zu spielen. Und wenn der große Turm dann doch kippte, konnten die Besucher mit den kleineren Holzstücken an ihrer Taktik feilen. 

Auch die blaue Insel war ein echter Besuchermagnet. Wer möchte nicht mal „Helfer von Morgen“ sein und einen verletzten Playmobilmann von dem großen THW-Fahrzeug sicher zurück auf den Boden bringen? Oder mal die Hydropressen ausprobieren? Großer Beliebtheit erfreute sich auch der Spreizer, mit dem normalerweise Autos aufgebrochen werden. Am Sonntag sollte damit ein Ei transportiert werden, ohne dass es kaputtging. Dieses vielfältige Angebot zog auch Passanten an und somit ging das Konzept des Technischen Hilfswerks auf: „Dieses Mal wollten wir die Ferienspiele ein wenig lockerer und offener gestalten“, so Münd, „auf das THW-Gelände kommen nur Leute, die von dem Angebot wissen. Wir wollten allerdings auch erreichen, dass Leute zufällig vorbeikommen, die nicht wussten, dass wir heute auf dem Schillerplatz sind.“ Denn so werden mehr Menschen auf das Technische Hilfswerk aufmerksam – und auch auf das Angebot für Kinder und Jugendliche.
 

Erste Dienste der Nachwuchsabteilungen im neuen Schuljahr:

Minigruppe (6-9 Jahre): Di. 16.09.2014, 17:30 - 19:00 Uhr
Jugendgruppe (10-17 Jahre): Di. 09.09.2014, 17:30 - 19:30 Uhr 

Interessierte sind herzlich eingeladen herein zu schnuppern!

Text: Lampertheimer Zeitung

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Im Ernstfall wissen, was zu tun ist

THW: Familientag auf dem Schillerplatz lockt viele Besucher / Kinder probieren ihr Können an Stationen aus

Lampertheim. Die jungen Kameraden des THW-Ortsverbandes schalten das optische und akustische Signal am Gerätewagen ein und brausen von der Kaiserstraße aus zum Schillerplatz. Eile ist geboten: Eine Person ist unter einem Anhänger eingeklemmt und muss gerettet werden. Viele Zuschauer beobachten das Handeln. Es sind keine Schaulustigen, die die Arbeit behindern, sondern Gäste des Familienfests der THW-Jugend.

Jugendbetreuer Martin Münd kommentiert die Rettungsmethoden, die Einsatzgebiete, die Leistungsfähigkeiten der Kameraden und die dazu benötigten technischen Mittel. Mannschaftskamerad Kevin Weinkauf lässt seinen Trupp Aufstellung nehmen und verteilt die Aufgaben. Jeder weiß, was zu tun ist, die Handgriffe sitzen. Der Verletzte ist ansprechbar, braucht aber schnelle Hilfe. Um die Last hochzuheben, benötigen die Helfer Kreuzstapel aus Hölzern und Hebekissen, die mit Druckluft aufgeblasen werden. In wenigen Minuten ist der Verletzte geborgen und wird den Rettungskräften zur medizinischen Versorgung übergeben.

Mit diesem Familientag auf dem Großen Schillerplatz - und nicht wie bisher im Technischen Zentrum - wolle der Ortsverband neue Wege gehen, erklärt Münd. Hier im Stadtkern könne man die Arbeit der THWler einer größeren Zahl an Interessierten spielerisch näherbringen. Das klappte auch deshalb, weil sich die THW-Jugend bestens vorbereitet hatte. Schon Stunden vorher war aufgebaut worden, um den Besucherkindern verschiedene, inselförmig angeordnete Stationen präsentieren zu können.

Neue Mitglieder gewinnen

"Auf der roten Insel geht es um Groß und Klein", erklärt Münd. Zu sehen ist eine Leonardo-Brücke in Großformat und eine Miniaturausgabe aus Holz. Marvin Straub, ein Betreuer der Jugendgruppe, beaufsichtigt das Jenga-Spiel und Kamerad Sebastian Kraus richtet die Bauklötze. "Wir hoffen, mit dieser Spielaktion mehr Kinder und Jugendlichen zu erreichen und als Mitglieder zu gewinnen", sagt Straub. "Geschicklichkeit bringt Süßes" ist das Thema der grünen Station. Jakob Kling betreut das Pumpenspiel "technisches Zielschießen". Wasser besitzt scheinbar immer eine Anziehungskraft, denn die Kinder stehen Schlange.

Werkzeuge vom THW kommen auf der blauen Insel zur Anwendung. Beim Eierspiel muss mit einem Spreizer ein hartgekochtes Ei bewegt werden. "Ein Spreizer ist ein hydraulisches Rettungsgerät zum Befreien von Personen", erläutert Johannes Kling und fügt hinzu: "Er öffnet die Türen, etwa wenn eine Person durch einen Autounfall eingeklemmt ist." Der vierjährige Dennis und die siebenjährige Carolin strengen sich mächtig an und bewältigen die Aufgabe.

Inzwischen hilft Zugführer Manuel Iden dem kleinen Moritz, die Schleifkorbtrage zu sichern. Jetzt arbeiten Iden und der Dreijährige Hand in Hand, um den Verletzten -das THW-Playmobil-Männchen - zu retten. Auf dem Ladekran, der dem THW als Transportfahrzeug dient, stehen die Betreuer Lukas Bürgy und Florian Hoppner. Sie leiten die Kinder an, was bei einer Rettung aus unwegsamem Gelände zu tun ist. An jeder gemeisterten Station werden Taler ausgegeben. Damit gehen die Kinder zu Martin Münd und Nicole Karb. Beide helfen, Taschen mit der THW-Aufschrift zu drucken - als Erinnerung an diesen wunderschönen, wenn auch von Regenschauern unterbrochenen Tag. roi

© Südhessen Morgen, Dienstag, 02.09.2014

Text:Südhessen Morgen


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