LAMPERTHEIM – Was macht man an einem besonders heißen Sonntagnachmittag, wenn nicht einmal der Schatten Kühlung verspricht? Ist der sonnige Schillerplatz das passende Ausflugsziel? Jedenfalls waren es nicht sehr viele Familien, die am Sonntag zum Familientag des Technischen Hilfswerks (THW) kamen. Niemand hatte ja ahnen können, dass ausgerechnet an diesem Tag der Sommer noch einmal auf Höchsttouren laufen würde. Als besonders tapfer in dieser Hitze erwiesen sich die ehrenamtlichen THW-Veranstalter, die auf dem ganzen Schillerplatz interessante Spiel- und Erlebnisstationen aufgebaut hatten. In ihren sehr warm wirkenden Sicherheitsstiefeln und ihren Arbeitshosen waren sie nicht zu beneiden, dafür aber um ihre tollen Ideen für diesen Tag im Rahmen der Ferienspiele der Stadtjugendförderung. Wobei die THW-Aktiven und die Jugendgruppe auch sonst sehr kreativ und leistungsstark sind, wie die vielen selbst hergestellten Geschicklichkeits- und Denkspiele deutlich machten. Drei „Inseln“ in den Erkennungsfarben Blau, Grün und Rot luden zum geschickten Umgang mit dem Wasserstrahl, mit Wurfelementen oder mit der Technik ein. Auch das Nachdenken und Ausprobieren war gefragt. Am großen Gerät und LKW für die Höhenrettung konnten die jungen Besucher selbst am Seil ziehen, um die lebensgroße Puppe im sogenannten Schleifkorb aus misslicher Lage zu retten. Eine Rettungszange erwies sich als sehr feinfühlig beim Dirigieren, denn unbeschadet brachten die Kinder ein hartgekochtes Ei von einem in den anderen Eierbecher. Bei den Denkaufgaben schienen die Köpfe zu rauchen, auf jeden Fall lief viel Schweiß über die Stirn. Der fünfjährige Philipp, ein begabter junger Techniker, fand schnell heraus, welche Schraubenschlüssel aus der großen Werkzeugkiste einzusetzen waren, um einen verschlossenen Holzkasten zu öffnen. Dieses Talent habe er von seinem Papa, erklärte der Onkel. Kann man sechs Nägel auf einem einzigen Nagel balancieren? Keine leichte Aufgabe, möchte man meinen. Tatsächlich gelang es den meisten Probanden mit THW-Unterstützung, diese knifflige Aufgabe zu lösen. Das ist ja ganz einfach, stellte man am Schluss fest.
Zur Belohnung waren meistens Bonbons verborgen, die man bei richtiger Handhabung der Übungswerkzeuge automatisch erhielt. Bei der Bonbonschleuder kam es auf den richtigen Pressdruck an, bei der Wasserübung mit Schlauch und Füllrohr war es etwas schwieriger an den Bonbon heranzukommen. Wer sich die richtigen fünf Münzen bei den drei Inseln verdient hatte, erhielt am Schluss bei Martin Münt eine Tasche mit Gummibärchen und Infomaterial zum Mitnehmen, die die Kinder mit Unterstützung durch den Fachmann sogar selbst mit dem Zeichen der THW-Jugendgruppe bedrucken konnten. Jugendbetreuer Florian Hoppner schaute immer wieder an allen drei Inseln vorbei. Unzufrieden war er mit der Lage nicht, denn im Laufe des Nachmittags kamen doch noch mehr Besucher zum Schillerplatz, die sich gerne zum Mitmachen animieren ließen. Außerdem war ja gerade um die Ecke bei Eis Oberfeld leckeres Eis zu haben.
Text und Bild: Hannelore Nowacki, Tip-Verlag (Hier gehts auch zur Fotostrecke)
