Karl-Robert Röhrig erhält in Berlin das Bundesverdienstkreuz

Stellv. Ortsbeauftragte erhält Anerkennung für jahrzehntelanges Engagement im THW

Der Schriesheimer Karl-Robert Röhrig (l.) nach seiner Ehrung mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière

Das Bundesverdienstkreuz am Bande ist die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland. In Schriesheim gibt es nur ganz wenige Persönlichkeiten, die dies tragen können, allen voran Alt-Bürgermeister Peter Riehl und Ehrenbürger Peter Hartmann. Seit Montag gehört ein weiterer Bürger der Weinstadt dazu: In Berlin erhielt Karl-Robert Röhrig diese hohe Ehrung.

In Schriesheim ist der Geehrte kein Unbekannter, obgleich er erst seit 1980, vier Jahre nach seiner Heirat mit einer echten Schriesemerin, in der Weinstadt wohnt; seine Frau Monika, geborene Kling, war 1972 Weinprinzessin, die Tochter der beiden, Sabine, war es 1998.

Seit fast 50 Jahren aktiv

Trotzdem ist Karl-Robert Röhrig keiner von denen, die in Schriesheim im Rampenlicht stehen. Nicht viele wissen daher, dass er sich seit nahezu einem halben Jahrhundert ehrenamtlich im Technischen Hilfswerk engagiert, und zwar in Lampertheim, wo er bis 1976 zu Hause ist.

27 Jahre lange ist Röhrig Ortsbeauftragter des THW Lampertheim (und seither auf Wunsch seines Nachfolgers noch dessen Stellvertreter), 22 Jahre Kreisbeauftragter der Hessischer Bergstraße. Zudem ist er u. a. noch Mitglied einer bundesweiten THW-Facharbeitsgemeinschaft mit dem etwas umständlichen Namen "Wasserschaden/Pumpen". In diesem Bereich gilt er eben bundesweit als anerkannter Fachmann.

Große Hochwasser-Einsätze

Alle großen Hochwasser-Einsätze an der Hessischen Bergstraße, vor allem an der Weschnitz, macht er mit. Beim großen Oderhochwasser in Ostdeutschland Anfang des letzten Jahrzehnts koordiniert er die vom Süden Hessens aus laufenden Unterstützungsaktionen.

Manche Einsätze führen ihn auch jenseits der Landesgrenzen. So begleitet bzw. koordiniert er in den neunziger Jahren THW-Hilfstransporte ins ehemalige Jugoslawien und in die ehemalige Sowjetunion.

Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement ist er bereits mit sämtlichen Auszeichnungen des THW geehrt, unter anderem mit dem Ehrenzeichen in Gold und dem Helferzeichen in Gold mit Kranz, der Goldenen Katastrophenschutz-Medaille des Landes Hessen und dem Flut-Orden des Bundesministers des Innern. Fehlt eigentlich in der Tat nur das Bundesverdienstkreuz. Und das kommt am letzten Montag.

Um 5 Uhr morgens macht sich Röhrig mit dem Zug auf den Weg nach Berlin. Das neue Bundesinnenministerium liegt ganz in der Nähe des Hauptbahnhofes. Es herrschen strenge Sicherheitsvorkehrungen. Polizisten patrouillieren, Videokameras halten jede Bewegung fest.

Gespräch mit de Maizière

Röhrig ist natürlich nicht der Einzige, der an jenem Tag ausgezeichnet wird. Mit ihm erhalten auch noch einige andere Ehrenamtliche aus dem Bereich Katastrophenschutz diese höchste Auszeichnung im Staat.

Unterzeichnet ist die eindrucksvolle Urkunde von Bundespräsident Joachim Gauck, überreicht werden sie und der Orden vom Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Hans-Georg Engelke. Minister Thomas de Maizière befindet sich zu jener Zeit noch beim Staatsakt für Altkanzler Helmut Schmidt in Hamburg. Doch es ist dem Minister ein persönliches Anliegen, den Ehrenamtlichen auch selbst zu danken, so dass er nach Abschluss des Staatsaktes von Hamburg nach Berlin eilt; so kann er die zweite Hälfte der Verleihungsfeier noch miterleben.

Beim anschließenden Empfang hat Röhrig Gelegenheit, an einem der Stehtische mit dem Minister einige persönliche Worte zu wechseln. "Schriesheim - das ist doch in der Nähe von Heidelberg", zeigt sich Thomas de Maizière gut informiert.

"So hölzern, wie er im Fernsehen rüberkommt, ist er im persönlichen Gespräch gar nicht", berichtet Röhrig: "Er war im Gegenteil sehr sympathisch." Gleichwohl merke man ihm doch an, welch schweres Amt er derzeit innehat, in Zeiten der Flüchtlingskrise und der Terrorgefahr.

Noch am Abend des selben Tages fährt Karl-Robert Röhrig mit dem Zug nach Hause. Das Sightseeing in Berlin will er später nachholen - mit seiner Frau: "Ihr und der ganzen Familie bin ich dankbar, dass sie mir mein Engagement ermöglicht hat."

© Mannheimer Morgen, Freitag, 27.11.2015


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