Übung wird zum Einsatz

Übung der Einsatzabteilung von Freitag auf Samstag / Anforderung nach Mannheim zur Flüchtlingshilfe

LAMPERTHEIM - Vom Freitagabend bis in die Nachmittagsstunden des Samstags sollte die diesjährige Jahresübung des Technischen Hilfswerks Lampertheim dauern. Doch am Samstagmorgen wurde es ernst, als die Einsatzkräfte des Lampertheimer THW zur Hilfeleistung vom THW Mannheim in die Benjamin-Franklin-Village angefordert wurden.

Bis zu diesem Zeitpunkt ging alles planmäßig. Die knapp 30 ehrenamtlichen Angehörigen des THW Lampertheim hatten unter der Leitung von Zugführer Manuel Iden ihre 24-stündige Jahresübung begonnen. Dazu zählte auch die Übernachtung bei kühlem Regenwetter auf Feldbetten im Zelt. Nach dem Frühstück am Samstagmorgen kam jedoch der Notruf aus Mannheim mit der Bitte um Unterstützung bei einem Einsatz in der Benjamin-Franklin-Village in Käfertal. Sofort wurde die laufende Übung abgebrochen, der Erbseneintopf wurde stehen gelassen und die komplett anwesende Mannschaft fuhr nach Mannheim. Dort wurden Wohnungen für ankommende Flüchtlinge technisch überprüft – Strominstallation, Wasserleitungen, Türen und vieles andere. In Lampertheim blieben nur wenige Personen, die die technischen Geräte und Aggregate auf ihre Funktionsfähigkeit testeten. Als die Lampertheimer am späten Samstagabend aus Mannheim in ihr Domizil in der Florianstraße heimkehrten, war noch die Ausrüstung zu reinigen, damit die jederzeitige volle Einsatzbereitschaft sichergestellt wurde. Insgesamt sind derzeit in Deutschland etwa 10 000 Helfer des THW bei Einsätzen zugunsten von Flüchtlingen aktiv.

Text: Lampertheimer Zeitung, Montag, 21.09.2015

Expertenrat in Mannheim gefragt

Zwar wird jeden Donnerstag von 19 bis 22 Uhr in der Florianstraße beim Technischen Hilfswerk geschult und trainiert, doch in gewissen Abständen wird auch mal eine Großübung veranstaltet, wo alle Kräfte, in dem Fall rund 40 THWler, zusammenarbeiten. So auch am vergangenen Wochenende.

Einsatzleiter Manuel Iden hatte mit den Gruppenführern Carsten Aust und Sören Bächle das Übungskonzept ausgearbeitet und am Freitagabend um 18 Uhr ging es los. Ein "Vermisster" im Lampertheimer Wald wurde plötzlich gemeldet und so machten sich etwa 25 THWler auf die Suche. Handleuchten wurden verteilt und eine Menschenkette wurde gebildet. Es war fast 23 Uhr, als der "Unglückliche" letztendlich gefunden wurde und sich die Einsatzkräfte in der Fahrzeughalle auf Feldbetten und in Schlafsäcken zur Ruhe begeben konnte. Die Küche hatte zumindest für ein warmes Essen gesorgt - das Chili con Carne wurde in den höchsten Tönen gelobt.

Um 6 Uhr ist die Nacht vorbei

Aber Samstagmorgen um 6 Uhr war die Nacht bereits zu Ende: erneuter (Übungs-)Alarm. Eine Person trieb im Wasser des Neurheins. 26 Mann mit Booten und Fahrzeugen rückten aus und suchten den Rhein zwischen Kirschgartshausen und Altrheineinmündung ab und wurden schließlich in der Einmündung "fündig".

Doch auch der nächste "Alarm" ließ nicht lange auf sich warten: Beim verdienten Frühstück hieß es plötzlich: schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person bei der Kläranlage. Erstversorgung war gefordert, die hydraulische Schere und der Spreizer wurden erfolgreich eingesetzt.

Als abschließende Übung war eine Dekontaminierungsschleuse für größere Fahrzeuge vorgesehen, die die Helfer mit Gerüstelementen bauen sollten. Und dann, gegen 16 Uhr, war eigentlich der wohlverdiente Feierabend mit Gegrilltem geplant. Doch dazu sollte es nicht kommen, denn eine echte Alarmierung erfolgte und das ganze Team musste nach Mannheim ausrücken: Einsatz bei den ehemaligen amerikanischen Kasernen zwischen Käfertal und Viernheim. Manuel Iden vermutete gleich, dass Hilfe beim Aufbau von Notquartieren für Flüchtlinge benötigt wurde. So konnte das THW einmal mehr beweisen, dass es parat steht, wenn Not am Mann ist.

Text: Südhessen Morgen, Montag, 21.09.2015


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