25.10.2014 - Langeweile in den Herbstferien vertreiben - Das ist das Ziel das hinter dem Freizeitangebot für Jugendliche ab 12 Jahren der Jugendförderung der Stadt Lampertheim steckt. Da können wir einen Beitrag leisten, dachten sich die Betreuer der Jugendgruppe des THW Lampertheim, denn gegen Langeweile hat das THW so einiges zu bieten: Bei dem Workshop zum Thema Retten aus Höhen und Tiefen waren die Lampertheimer Jugendlichen eingeladen das THW näher kennen zu lernen. Gleichzeitig war damit auch der nötige Adrenalinstoß vorprogrammiert, denn wann hat man schon die Gelegenheit sich von der Wormser Brücke abzuseilen.
Mit dem Gerätekraftwagen und einem Mannschaftstransportwagen wurden die Workshop-Teilnehmer an der Zehntscheune abgeholt. Anschließend fuhr die gemischte Truppe an den Fuß auf der hessischen Seite der Wormser Brücke. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer und einigen Worten zu den Aufgaben und den Möglichkeiten des THW, ging es zügig ans Eingemachte. Jugendbetreuer Florian Hoppner vermittelte zunächst einige Grundlagen über das Arbeiten in Höhen und die Möglichkeiten der Sicherung gegen Absturz. Da im THW das Retten aus Höhen und Tiefen zu einer der Hauptaufgaben zählt, sind die Helfer in diesem Bereich gut ausgebildet und verfügen über eine breite Ausstattung.
Nach einer halben Stunde wurde es ernst, sämtliche Workshopteilnehmer legten einen der Sicherungsgurte an, mit denen das gefahrlose Abseilen gewährleistet ist. Der erste Durchgang war zu Warmmachen gedacht, von etwa halber Höhe wurden die Teilnehmer von der Brücke abgeseilt. Im zweiten Durchgang erfolgte das Abseilen anschließend aus Fahrbahnhöhe der Brücke. Auch die halbe Höhe sorgte bei den Teilnehmern schon für reichlich Aufregung: Selbstverständlich waren die Teilnehmer zu jeder Zeit gesichert, das THW schreibt bei Ausbildung und Übung sogar eine doppelte Sicherung vor. Trotzdem kostete der Überstieg und das Hineinsetzen in das Seil einiges an Überwindung. „Wenn das meine Mutter wüsste!“, „Ihr lasst mich doch nicht fallen?“ oder „Kann da wirklich nichts passieren?“ waren nur einige Fragen, die den Einsatzkräften in blau mit weit aufgerissenen Augen gestellt wurden. „Keine Angst, bis auf ein einziges Mal ist noch nie etwas passiert!“ entgegnete Jugendbetreuer Stefan Seitz mit einem Grinsen gegenüber der 15 Jahre alten Jill, „Nee, war nur Spaß, es ist natürlich noch nie was passiert“ schob er sogleich hinterher.
Nach den beiden Abseildurchgängen wurde den Jugendlichen die Funktionsweise des Abseilgerätes näher gebracht. Jugendbetreuer Martin Münd stellte sich zur Verfügung und ließ sich von den Teilnehmern abseilen. Beeindruckend war hierbei, dass die 14 Jahre alte Jennet, den deutlich schwereren THW-Helfer mühelos mit einer Hand am Zugseil stoppen konnte. Dass das THW auch in der Lage ist Verletzte oder sogar bewusstlose Personen zu retten, wurde im dritten und letzten Teil des Workshops gezeigt. Kurzerhand wurde vom GKW eine Schleifkorbtrage abgeladen und an das Abseilgerät angeschlagen. Mit Sicherungsleinen wurde der Schleifkorb durch die Teilnehmer von unten gesichert, während er nach oben zum Verletzten gezogen wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Workshop allen Beteiligten einen riesen Spaß gemacht hat. Die Betreuer freuten sich auch darüber, dass zwei Teilnehmerinnen direkt ihr Interesse am THW bekundet haben und beim nächsten Jugenddienst nach den Herbstferien am Dienstag, den 04.11.2014 von 17.30 bis 19.30 Uhr teilnehmen wollen. Selbstverständlich besteht diese Möglichkeit für Jedermann, der Interesse am THW hat. Fest steht schon heute, dass der Workshop bei dem nächsten Freizeitangebot der Jugendförderung in den Osterferien wieder angeboten werden wird.
